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110 Jahre
(1904 - 2014)


 
Wir stellen unseren Obst und Gartenbauverein vor

Unser Verein liegt an einem Südwesthang der schönen Stadt Fulda, im Ortsteil Horas. Die Anfänge des "Obst und Gartenbau-Verein Fulda-Horas 1904 e.V." kann man dem Protokoll der Gründungsversammlung entnehmen. Dort heißt es unter anderem:

Am 06. November 1904 wurde in der Wirtschaft "zum Eisernen Kreuz" zu Horas ein Obst und Gartenbau - Verein gegründet, welcher den Namen " Obst und Gartenbau-Verein Horas 1904 führt.

In der Gründungsversammlung gaben sie sich ein Statut. In dieser Versammlung wurde zugleich festgelegt, das jeden ersten Sonntag im Monat um 14.00 Uhr eine Versammlung stattfinden soll. Als Vereinslokal wurde die Wirtschaft "zum eisernen Kreuz bestimmt..Den Statuten gemäß wurde ein Vorstand aus sieben Mitgliedern des Vereins gewählt, der zu dieser Zeit 40 Mitglieder zählte.

Den Grundstein für den Verein legten dann die gewählten Vorstandsmitglieder:

Der I. Vorsitzende wurde der Lehrer Rausch. In den Vorstand wurden noch gewählt: Josef Schönherr, Damian Gatterdam, Martin Hillenbrand, Richard Ditzel, Kaspar Wagner und Adam Wehner. Den ersten Pachtvertrag konnte der Verein erst im Jahre 1923 mit der Gemeinde Horas abschließen.

Warum dieses erst nach 20 Jahren Vereinsgeschichte relativ spät geschehen konnte, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Aufgrund damaliger Verhältnisse konnte man in der Zeit vom 21.12.1913 bis 24.07.1922 und vom 22.09.1940 bis 26.05 1946 nicht mehr regelmäßig zusammenkommen.(I. u. II. Weltkrieg)

Langsam aufwärts ging es mit dem Gartenbau-Verein nach der nächsten Sitzung am 26.05.1946 mit dem I. Vorsitzenden Valentin Koch. Am 04.07.1954 feierte der Verein sein 50 jähriges Bestehen. (Sein 25 jähriges Bestehen wurde im Oktober 1930 mit einer Selbstdarstellung und Leistungsschau, wo selbstangebautes Obst u. Gemüse vorgestellt wurden).

Am 13.12.1963 wurde Leo Heil von der Versammlung zum I. Vorsitzenden gewählt. Im Jahr 1964 wurde der Pachtvertrag mit dem Magistrat der Stadt Fulda erneuert. Abgelöst als Vorsitzender wurde Leo Heil am 30.01.1965 durch Hermann Gleis, der die Belange des Vereins bis zum 18.03.1967 gut vertrat. In dieser Zeit wurde der Gartenbau-Verein durch die Sanierung des heutigen Wohngebietes Aschenberg stark betroffen. Insbesondere durch den Bau der Bonifatiusschule, in der bis heute Kinder aus 14 Nationen unterrichtet werden. Einige Pächter verloren ihren Garten und das Vereinshaus fiel der Spitzhacke zum Opfer. Eine kleine!, finanzielle Entschädigung der Stadt Fulda versuchte den großen Verlust etwas zu lindern.

Am 18.03.1967 war der neue I. Vorsitzende , Karl Kress von der Hauptversammlung gewählt worden. Unter seiner Leitung wurde nach 64 Jahren endlich das Kleingartengelände mit einer Zauneinfriedung umgeben. Er sorgte dafür, das jeder Pächter einen Wasseranschluss bekam und wieder ein Vereinshaus errichtet wurde. In der Vorstandsitzung am 17.08.1986 wurde über angebliche Lärmbelästigung vom Vereinshaus diskutiert. Nachbarn in unmittelbarer Nähe zum Vereinshaus hatten eine Unterschriftenliste \"Organisiert\" und diese dem Verein schriftlich zugesandt, um damit ihren Unmut gegenüber dem Verein auszudrücken. Die Anwohner fühlten sich in ihrer Ruhe empfindlich gestört. In einer Pächterversammlung wurden den Pächtern neue Pachtverträge ausgehändigt und unterschrieben. Diese war am 15.05.1987. Die Parzellen waren neu vermessen worden. Nach Beendigung von Küche, Toilette, Abstellraum an das neue Vereinshaus ist der Komplettbau durch Pfarrer Aul und Pastor Hupfeld in einem Feldgottesdienst am 01.10.1988 geweiht worden.

In der Hauptversammlung am 23.03.1990 wurde über eine Verlegung oder einen Neubau des Vereinshauses gesprochen und abgestimmt 38 nein,1 ja. Massive Beschwerden und Klage durch die Nachbarschaft vor dem Verwaltungsgericht in Kassel . Einem Vergleich des VG Kassel wurde zugestimmt, das Vereinshaus zum 02.01.1992 zu schließen und bis zum 31.12.1992 abzureißen, da alle Gespräche mit der Nachbarschaft und der Stadt Fulda unfruchtbar waren. Am 07.02.1992 wurde in einer Mitgliederversammlung, im Adalbert Endert Haus in Horas nach Vorlage der Finanzierung mit 2/3 Mehrheit der Neubau eines Vereinshauses beschlossen. Im Vorfeld des ganzen Verwaltungsaktes ist am 19.08.1991 mit dem Architekten Roland Schaffer eine Ortsbesichtigung durchgeführt worden. Der Vorstand entschied sich für den heutigen Standort des Vereinshauses, inmitten eines Parkähnlichen Geländes, das uns freundlicherweise von der Stadt Fulda in Erbpacht zur Verfügung gestellt worden ist. Der I. Vorsitzende Karl Kress wurde am 27.03.1992 in der Jahreshauptversammlung für 25 jährige ehrenvolle Tätigkeit geehrt. Er stellt sich in der Versammlung aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl. Für seine Verdienste um den Verein ist er von der Versammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden. Die Versammlung wählt zum neuen Vorsitzenden Herrn Helmut Klimasch, der die Wahl trotz der schweren Lage des Vereins annimmt.

Im Jahr 1992 führt der neue Vorsitzende Helmut Klimasch mit der Stadt Fulda intensive Verhandlungen, daran beteiligt sind auch das Hochbauamt, Garten und Friedhofsamt, Grundstücksamt und Ordnungsamt zum Zwecke des Vereinshaus - Neubaues -auch in Vorstandsitzungen und Mitgliederversammlungen, damit die Arbeiten vorangingen, nachdem die Finanzierung mit dem Land Hessen, der Stadt Fulda und dem Verein gesichert war. Am 06.07.1992 leistet der Vorsitzende Helmut Klimasch bei dem Notar Otter die Unterschrift unter dem Erbpachtvertrag für das neue Gelände des neuen Vereinshauses. Für das neue Vereinshaus ist in einem kleinen Festakt der 1.Spatenstich am 07.10.1992 vom Ehrenvorsitzenden und dem Vorsitzenden Helmut Klimasch durchgeführt worden. Der Mietvertrag für die anschließende Festwiese wird am 22.10.1992 mit der Stadt Fulda geschlossen. Schon am 07.11.1992 konnte durch intensiven Einsatz des Vorsitzenden Helmut Klimasch und der Vereinsmitglieder das Richtfest gefeiert werden. Bei dem Aufbau dieses neuen Vereinshauses in schönster Lage haben wir der Stadt Fulda für einen großzügigen Zuschuss zu danken. Bei der Erstellung des neuen Vereinshauses war uns der Leiter des Hochbau-Amtes der Stadt Fulda, Herr Pfeffer mit seiner Mannschaft sehr behilflich. Für die Beschaffung eines Zuschusses hat uns der frühere Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Hamberger sehr geholfen, ist dieser doch dem Kleingartenwesen und uns sehr verbunden. Sehr engagiert und geholfen hat uns auch der Stadtbaurat Dr. Wolfgang Gerke der uns noch heute in lieber Erinnerung ist. Da er sich persönlich auf der Baustelle vom Fortgang der Bautätigkeit mehrfach erkundigte.

Die erste Vorstandsitzung war am 06.06.1993. Mit dem Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Hamberger, dem Stadtbaurat Dr. Wolfgang Gerke, mit Pfarrer Aul und Pastor Hupfeld und Vereinsmitgliedern und vielen Gästen ist das neue Vereinshaus in einem großen Festakt geweiht und gefeiert worden. Bis zum heutigen Tag ist die Vereinshausanlage mit einer schönen Pflanzung eingegrünt, hat im hinteren Teil eine durchgängige Pergola mit mehreren Ebenen erhalten und für festliche Anlässe ist noch ein offener Pavillon und eine Bedientheke dazugekommen. Ein Vereinseigener Spielplatz der immer wieder modernisiert wird ,ist bei Kindergärten und Kindern willkommen und wird auch gerne angenommen. Der Obst und Gartenbau-Verein Fulda-Horas 1904 e.V. ist eine starke Gemeinschaft die mit ihren Mitgliedern gefestigt ist und für andere Menschen und Vereine immer ein offenes Ohr hat. Unser Verein besteht zur Zeit aus 35 Parzellen mit Pächter aus 5 Nationen. Wir sind eher ein kleiner Verein, aber der älteste am gleichen Standort Im Jahr 2014 feiert der Verein 110 jähriges Jubiläum.



Worte von Karl Ploberger, Biogärtner.

Zitat zu unserem 100 jährigem Jubiläum:

Wer träumt nicht von einem blühenden Paradies, einer Oase zum Seele- baumeln- lassen, einem Schlaraffenland wo Gemüse, Obst und Beeren wachsen? Aber gut eingezäunt, damit niemand auch nur mit den Augen nascht! Gärten werden zu grünen Festungen, die Mauern sind Tujen-Hecken und große Eisentore halten die Feinde ab. Wo ist die Weisheit geblieben-vom Zaun, der nicht den Garten macht?
Ich weiß schon, wie schwierig es ist, Fremde in sein grünes Reich zu lassen.

Das Glück zu teilen mag unmöglich scheinen, und doch kann es gelingen. Die offenen Gartentüren, die auch hierzulande immer beliebter werden, sind ein Beispiel dafür. Nicht nur der glückliche Gärtner kann sich ob der Pracht erfreuen, sondern auch seine Freunde und Bekannten,-oder vielleicht sogar einige Fremde!
Der Zaun ist aber auch eine ganz typisch für eine-Gott sei Dank-immer seltener werdende Gartenkultur. Einer, bei der nur das möglich ist, was der Gärtner erlaubt. So entstehen unsichtbare Zäune, die Natur wird ausgesperrt.
Keine Kröten, keine Igel-nichts ist in solchen Gärten zu finden, Ordnung ist gefragt, menschliche Ordnung!
Die Rache folgt auf dem Fuße: eine Invasion von Nachtschnecken. Denn sie sind durch nichts und niemanden aufzuhalten.

Lassen wir doch die Blumen im Garten blühen! Vergessen wir Grenzen und Mauern, Zäune und Barrieren. Werden wir zum Stillen Beobachter und nicht zum Regisseur. Die Freude wird größer werden und wir können beobachten, wie sich so manches Problem von selbst löst. Wenn Kröten und Igel zum Delikatessen-Menue ansetzen, bleibt keine Schnecke verschont. Eine ganz andere Ordnung entsteht-eine Ordnung ohne Zaun.

Der Garten wird einmal mehr zum Lehrmeister. Was in der Natur gilt, sollte auch uns im Umgang mit uns Menschen recht und billig sein: Miteinander statt Gegeneinander. Auch das ist ein Teil des\"Intelligenten Faulseins\", Denn eines sollten sie immer bedenken:
Nicht der Zaun macht  einen Garten, sondern die Blumen die darin blühen.

Zitat ende



Verantwortlich für den Text: Damaliger I. Vors. Helmut Klimasch

 

 

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Obst und Gartenbauverein Fulda-Horas 1904 e.V.